Berliner Stadtmagazin
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Anti Kriegs Museum

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Das Anti-Kriegs-Museum wurde 1982, 15 Jahre nach dem Tod des Gründers Ernst Friedrichs, erneut eröffnet.

Ernst-Friedrich-Enkel Tommy Spree und eine engagierte Gruppe Ehrenamtlicher - unter ihnen viele Lehrer/innen - kümmern sich seitdem um die Besucher/innen und die Belange des Museums. Es ist heute als gemeinnützige Organisation anerkannt und finanziert sich weitgehend durch Spendengelder.

Zum Museum, das in einer Ladenwohnung in der Brüsseler Straße 21, 13353 Berlin, untergebracht ist, gehört seit 1998 auch eine Kunstgalerie, die »Peace Gallery«.

Das Anti-Kriegs-Museum zeigt Fotos, Dokumente und Objekte aus dem I. und II. Weltkrieg. Eine große Weltkarte informiert über aktuelle Krisenherde.

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Schautafeln, Bilder und Ausstellungsvitrinen befassen sich mit dem Thema »moderne Kriegswaffen«, z.B. mit chemischen und biologischen Kampfstoffen. Kriegsspielzeug aus den letzten Jahrhunderten ist ebenfalls zu sehen.

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Über eine Treppe gelangt man in einen Luftschutzkeller aus dem II. Weltkrieg, der mit vielen Originalteilen ausgestattet ist und einen Eindruck von der beklemmenden Atmosphäre durchwachter Bombennächte gibt.

Infomaterial und wechselnde Sonderausstellungen geben Auskunft über aktuelle Themen der Friedensbewegung.


Das Anti-Kriegs-Museum ist assoziiertes Mitglied der War Resisters International (WRI), die in einem Ausschuss für weltweite Abrüstung bei den UN vertreten ist. Die WRI fußt seit 1921 auf folgender Erklärung: »Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschheit. Wir sind daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und für die Beseitigung aller seiner Ursachen zu kämpfen«.

Das Anti-Kriegs-Museum Ernst Friedrichs von 1925-1933

Ernst Friedrich (1894-1967)

Ernst Friedrich, der Gründer des Anti-Kriegs-Museums in Berlin, wurde am 25.02.1894 in Breslau geboren und engagierte sich schon früh in der Arbeiterjugend. Nach einer abgebrochenen Buchdruckerlehre wurde er 1911 Mitglied der SPD. 1916 schloss er sich der antimilitaristischen Arbeiterjugend an und wurde aufgrund eines Sabotageaktes in einem kriegswichtigen Betrieb zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Als führender Kopf des 'Junganarchismus' konzentrierte er sich auf den Kampf gegen Militarismus und Krieg, gegen Polizei- und Justizwillkür. In Berlin übernahm er 1919 das Jugendheim der 'Freien Sozialistischen Jugend' (FSJ), das er zum Treffpunkt der antiautoritären Jugend als auch der revolutionären Künstler machte.

Neben der Organisation von Ausstellungen rezitierte er auf zahlreichen Deutschlandreisen auch aus Werken von antimilitaristischen und libertären Autoren wie E. Mühsam, Gorki, Dostojewski, Tolstoi.

Der Pazifist Ernst Friedrich hatte sich in den 20er Jahren in Berlin als Verfasser des Buches »Krieg dem Kriege« bereits einen Namen gemacht, als er 1925 sein Anti-Kriegsmuseum in der Parochialstraße eröffnete. Für viele Jahre wurde es in Berlin zu einem Mittelpunkt von kulturellen und friedenspolitischen Aktivitäten, bis es 1933 durch die SA zerstört und sein Begründer verhaftet wurde.

Mit seinem Buch »Krieg dem Kriege« (1924), einem erschütternden Bilderalbum über die Grausamkeit des I. Weltkrieges, wurde Friedrich weit über die Grenzen Deutschlands bekannt. Durch eine Geldspende war es möglich, ein älteres Gebäude in Berlin zu erwerben, in dem er das 'Erste Internationale Anti-Kriegs-Museum' einrichtete.

Aufgrund seiner Agitation wurde er 1930, nachdem er zuvor schon zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden war, zu einem Jahr Festungshaft verurteilt und damit wirtschaftlich ruiniert. Dennoch gelang es ihm nach seiner Entlassung, wertvolles Archivmaterial ins Ausland zu schaffen.

Im März 1933 verwüstete ein SA-Trupp das Anti-Kriegs-Museum, Friedrich selbst wurde bis Ende 1933 in Schutzhaft genommen. Danach emigrierte er mit seiner Familie nach Belgien, wo er das 'II. Anti-Kriegs-Museum' eröffnete. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen schloss er sich dem französischen Widerstand an. Nach der Befreiung Frankreichs wurde er französischer Staatsbürger und trat der Sozialistischen Partei bei.

Entschädigungszahlungen durch die BRD nutzte er zum Erwerb eines am Rande von Paris gelegenen Grundstückes, das er als 'Ile de la Paix' zu einer Begegnungsstätte deutsch-französischer Jugendgruppen und zu einem Zentrum für Frieden und Völkerverständigung machte. Ernst Friedrich starb 1967 in Le Perreux sur Marne.

An Ernst Friedrich und die Geschichte seines Museums wird im heutigen Anti-Kriegs-Museum durch Schautafeln, Dias und Filme erinnert.

Aktuelle Ausstellung

in der Peace Gallery:

30 Jahre Anti-Kriegs-Museum

Current exhibition

at the Peace Gallery:

Anti-War Museum is 30 years old!

Actual exposición

en la Peace Gallery:

El museo Anti-Guerra cumple 30 años

 

Anschrift:

Brüsseler Strasse 21

13353 Berlin

Tel.: 030 / 45 49 01 10

täglich 16.00 bis 20.00 Uhr

weitere Informationen finden Sie unter

http://www.anti-kriegs-museum.de

Autor: AKMS PR

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